Karel van Veen

1898 Rotterdam – 1988 ebenda

Liegender Akt

Öl / Paneel    20 X 51 cm

Signiert und datiert.     „Karel van Veen 24.01.1939“

Der Maler Karel van Veen studierte 1917-21 an der Akademie der Bildenden Künste in Rotterdam.
Dort lernte er Willem de Kooning (1904-1997) kennen.
Nach Abschluss seines Studiums machte er eine Studienreise nach Paris und Avignon, wo er an einer freien Akademie das Aktzeichnen lernte.
Er unternahm längere Studienreisen nach Algier und Perugia.
Ab 1930 begann der Maler zusammen mit Jan Heyse (1882-1954) Portraits zu malen. Nach Kriegsende und Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft begann er die prominente Rotterdamer Geschäftswelt zu porträtieren. Da Karel van Veen selber zu dieser Gesellschaftsschicht gehörte, kam er leicht an diese Aufträge ran.
Am Bekanntesten ist in diesem Zusammenhang sein Portrait von Königin Juliana aus dem Jahr 1966.
Neben seinen Portraits und Akten widmete er sich hauptsächlich Stilleben, Zirkus- und Jahrmarktszenen. 

Sein Gemälde „Liegender Akt“ ist ein hervorragendes Beispiel für seine detailgetreue Wiedergabe seines Modells. Es zeigt sein Können im Bereich der Portraitmalerei.
Gleichzeitig entspannt ruhend und sich dennoch präsentierend zeigt Karel van Veen sein Modell auf einem Sofa liegend. Der reduzierte Hintergrund hebt den Akt nochmal hervor. Er lässt ihn durch seine Zurückgenommenheit nicht aufdringlich wirken.
Auch kommen in diesem Gemälde die französischen impressionistischen Einflüsse seiner Lehrzeit in Paris und Avignon in der Art der Darstellung zum Ausdruck. Genauso zeigt sich aber auch der aktuelle Einfluss der Malerei der Neuen Sachlichkeit. Reduziertet und Nüchternheit stehen trotz des aufreizenden Motivs im Vordergrund.

Literatur:

  • Venn, Karel van, in: Thieme-Becker Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 34, E.A. Seemann Verlag, Leipzig, 1958