Théodore Gudin

1802 Paris – 1880 Boulogne-Billancour

Wassermühle

Öl / Leinwand   38 x 46cm

signiert (Nachlass)

Théodore Gudin war ein bedeutender Maler seiner Zeit und verkehrte in Kreisen des Königshofes. 

Schon früh früh begann sich der Maler auf großflächige romantische und naturalistische Marine- und Seestücke zu spezialisieren. Auch während seines Studiums, das er im Atelier des Malers Anne-Louis Girodet (1767-1824) absolvierte blieb er den Seestücken treu. Nach dessen Tod wechselte er in das Atelier des Malers Antoine-Jean Gros (1771-1835). Während dieser Zeit lernte er zahlreiche Künstler kennen. Unter anderem Horace Vernet (1789-1863), Théodore Géricault (1791-1824), Ary (1795-1858) und Henri Scheffer (1798-1862), sowie Paul Delaroche (1797-1856). Durch seinen Erfolg bei Salon-Ausstellungen in Paris wurde ihm durch Karl X. 1828 der Orden eines Ritters der Ehrenlegion verliehen. Außerdem wurde er zeitgleich neben Louis-Philippe Crépin (1772-1851) zum offiziellen Maler der französischen Marine ernannt. 1838  erhielt er von der französischen Regierung den Auftrag für einen großen Zyklus mit Darstellungen der französischen Marine.
Auf Grund seines künstlerischen Erfolgs unterhielt er zu einigen französischen Adelshäusern Kontakt, sodass er ab den 1830er Jahren regelmäßig im Kreis der Duchesse de Berry nach Dieppe am Ärmelkanal reiste, einer alten Seefahrerstadt. Dort fertigte er zahlreiche Naturstudien an. Diese Ölstudien der Natur und seiner Umgebung sind für ihn genauso charakteristisch wie seine Marinemalerei.
Nach seinem Studium betrieb er ein eigenes Lehratelier in Paris, in dem er mindestens 40 Schüler ausbildete. Unter anderem François-Pierre-Bernard Barry (1813-1905), Michel Bouquet (1807-1890), Henri Durand-Brager (1814-1879), Antoine-Léon Morel-Fatio (1810-1871) und Alphée de Regny (1799-1881). 

Das Gemälde „Wassermühle“ aus seinem Nachlass zeigt eine dieser Naturstudien. Mit genauer Präzision und Hingabe fürs Detail gibt er seine Umgebung wieder. Mit dem Spiel des Lichts und der Leichtigkeit des Wassers wird die Atmosphäre des Werkes greifbar.