Künstler Biografie

Christian Mali. aus A. Kuhn: Bedeutende Biberacher von 1929. vor 1906

Christian Mali

Christian Mali. An der Tränke. 1896. Öl / Leinwand. 58 x 116cm

An der Tränke

Christian Mali. Die junge Hirtin. 1886. Öl / Leinwand. 54 x 98cm

Die junge Hirtin

Christian Mali. Esslingen. 1861. Öl / Leinwand. 36 x 26cm

Esslingen

Christian Mali

1832 Darthuizen – 1906 München

Christian Mali zählt zu einem der bedeutenden Tier-, Landschafts- und Genremaler der Münchner Schule. Ruhe, weiches Licht und atmosphärisches Wetter machen seine Werke aus. 

Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde er von seinem Schwager Pieter Francis Peters (1818-1903) in Stuttgart aufgenommen. Selber Landschaftsmaler unterrichtete er Mali schon früh.
Im Anschluss machte er eine Lehre als Holzformenschneider, auch Xylograf genannt.
1856 siedelte er nach München über. Drei Jahre später hielt er sich mit dort kennen gelernten Künstlern, zu denen Carl Spitzweg (1808-1885), Eduard Schleich (1812-1874), Christian Morgenstern (1805-1867) und Karl Raupp (1837-1918) zählten, in der Brandenburger Malerkolonie auf. Bei seiner Rückkehr nach München lernte er ein Jahr später Franz Seraph von Lenbach (1836-1904), Albert Kappis (1836-1914) und Anton Braith (1836-1905) kennen, mit dem er gemeinsam 1870 ein Haus in München kaufen sollte, das später als „Schwabenburg“ bekannt wurde. Ab diesem Zeitpunkt unternahmen sie auch zahlreiche gemeinsame Studienreisen nach Italien, Paris und London.
1862 wurde Mali in den Münchner Künstlerstammtisch „Kassandra“ aufgenommen. Kurz darauf reist er nach Holland zu Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862).
Nach seiner Rückkehr begann er sich an Ausstellungen zu beteiligen, unter anderem an der Weltausstellung in Paris 1867.
1889 wurde er durch den König Karl von Württemberg zum Professor ernannt. Kurz darauf gründete er die Christian-Morgenstern-Stiftung für arme Familien in Weilheim, wo er 1902 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Im Jahr darauf folgte eine Ehrenbürgerschaft in Biberach an der Riß. Dieser Stadt vermachte er auch seinen gesamten Nachlass.
Nach dem Tod seines Mitbewohners Braith 1905 übernahm er dessen Nachlassverwaltung.
Neben Teilnahmen an Ausstellungen wurde er für seine Werke auch geehrt. Unter anderem erhielt er von Luitpold von Bayern den bayrischen St.-Michaelis-Orden. Auch erhielt er von dem württembergischen König den Friedrichs-Orden.
Sein Œuvre setzte sich aus Ansichten von Stuttgart und umliegenden Dörfern, Städten entlang des Neckars, wie Esslingen, Ansichten des Inntals, des Chiemsees, von Italien, Städte entlang der Mosel und des Bodensees zusammen. Oft waren diese Ansichten mit Figuren- und Tierstaffage ausgestattet. In seinen späteren Werken wandte er sich mehr und mehr bäuerlichen Szenen mit Fuhrwerken und Tierbildern zu. Dabei beschränkte er sich ganz im Sinne der Münchener Fachmalerei auf Nutztiere. Im Nachklang der Spätromantik wurde der Einfluss der holländischen Malerei, insbesondere durch Koekkoek, sichtbar.