Clara Siewert
1862 Budy – 1945 Berlin
Mit mystischen Frauengestalten und Szenen aus Märchen und anderer Literatur entwickelt Clara Siewert ihre ganz eigene symbolische Bildsprache, in der sie sich an Werken von Max Klinger (1857-1920), Adolph Menzel (1815-1905) und Arnold Böcklin (1827-1901) orientiert.
Nach ihrem ersten Malunterricht in Königsberg beginnt sie ihr Studium 1884 an der Zeichen- und Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen, deren Mitglied sie 1927 wird und somit auf Vereinsausstellungen vertreten ist. Hauptsächlich ausgebildet wird sie in dieser Zeit von Karl Stauffer-Bern (1857-1891) und Max Koner (1854-1900).
1901 tritt sie der Berliner Secession bei, die sie 1912 wieder verlässt. Ein starker Einschnitt in ihrer künstlerischen Karriere. In der Öffentlichkeit kaum noch vertreten, gerät sie innerhalb der Kunstszene in Vergessenheit. Einzelausstellungen, unter anderem 1936 in er Galerie Gurlitt in Berlin, können diesen Prozess nicht stoppen.
Dennoch beschreibt diese Zeit auch eine ihrer kreativsten Schaffensphasen, in der sie sich voll und ganz auf ihre Werke konzentrieren kann. Als ihre Freundinnnen unterstützen Käthe Kollwitz (1867-1945), Betty Wolff (1863-1941) und Maria Slovona (1865-1931) sie in dieser Zeit.
Ein Bombenangriff 1943 zerstört jedoch ihre Wohnung, sodass ein Großteil ihrer Arbeiten zerstört wird.
Erst 2008 wird ihr Werk durch eine Retrospektive des Kunstforums Ostdeutsche Galerien in Regensburg wieder in die Erinnerung der Öffentlichkeit gerufen.