Conrad Felixmüller. Portrait von Ernst Buchholz. 1921. Öl / Leinwand.

Portrait von Ernst Buchholz

Conrad Felixmüller. Der Redner Otto Rühle. 1920. Öl / Leinwand.

Der Redner Otto Rühle

Conrad Felixmüller

1897 Dresden – 1977 Berlin

Conrad Felix Müller, der sich den Künstlernamen Felixmüller gab, begann seine erste Ausbildung 1909 am Konservatorium in Dresden. Zwei Jahre später nahm er Zeichenunterricht an der Vorschule der Kunstgewerbeschule und mit Hilfe seines Unterrichts an der Privatschule von Ferdinand Dorsch (1875-1938) wurde er an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden aufgenommen. Bis 1915 besuchte er dort die Meisterklasse von Carl Bantzer (1857-1941). Nach seinem Abschluss war er als freischaffender Künstler tätig.

Während seines Studiums lernte er 1914 den Maler Peter August Böckstiegel (1889-1951) kennen, der 1919 seine Schwester heiraten sollte.
1915 zog er nach Berlin und wohnte dort bei Ludwig Meidner (1884-1966). Durch ihn bekam er Kontakt zu zahlreichen Künstlern und Literaten des Expressionismus. So konnte er auch an expressionistischen Zeitschriften mitarbeiten, wie „Der Sturm“ und „Die Aktion“ , mit deren Herausgeber, Franz Pfemfert (1879-1954), er in engem Kontakt stand.

1917 begründete er die Expressionistische Arbeitsgemeinschaft Dresden mit. Auch war er Initiator und erster Vorsitzender der Dresdner Sezession und der Gruppe 1919, der auch Otto Dix (1891-1969), Otto Lange (1879-1944) und Böckstiegel angehörten. Bis 1924 war er ebenfalls Mitglied der KPD und stand dem sächsischen Arbeiterführer Otto Rühle nahe, den er auch in einem seiner Werke portraitierte.
1925 saß er dem Verband bildender Künstler Sachsens vor.
1931 zog er nach Dresden um, wo er den Kunstsammler Hanns-Conon von der Gabelentz (1892-1977) kennen, der ihm in den 1930er Jahren finanziell durch den Verkauf von Werken weiterhelfen sollte.

Nach der Machtergreifung Hitlers hatte er mit Diffamierungen zu kämpfen. 1937 wurde er als „entartet“ eingestuft.
Kurz vor Kriegsende wurde er 1944 eingezogen und geriet in sowjetische Gefangenschaft.
Nach seiner Freilassung kehrte er nach Berlin zurück.
1949-62 hatte er ein Lehramt an der Pädagogischen Fakultät der Martin-Luther-Universität in Halle inne.
Neben seinen zahlreichen Mitgliedschaften gewann er auch Auszeichnungen. Unter anderem 1920 den Großen Staatspreis für Malerei, 1928 den Großen Preis für Malerei auf der Jubiläums-Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins, 1932 den Kunstpreis der Stadt Dresden und 1974 die Gold-Medaille der IV. Biennale in Florenz.

Er unternahm nach seinem Studium einige Reisen durch Deutschland und nach Frankreich, Belgien, Italien, Norwegen, England und in die Schweiz und die Tschechoslowakei.
Sein Werk war Anfangs stark von dem Realismus seiner Lehrer Dorsch und Bantzer geprägt. Aber schon während seines Studiums ging er mehr und mehr zum Expressionismus über, der sich hinterher in einen Neu Sachlicheren Stil wandelte. Neben zahlreichen Portraits, verarbeitete er auch soziale und politische Auseinandersetzungen seiner Zeit.
In seinen Werken lassen sich sehr gut die gesellschaftlichen Umstände dieser Zeit ablesen, was ihn zu einem wichtigen Künstler des 20. Jahrhunderts macht.