Emil Filla
1882 Chropyně – 1953 Prag
Emil Filla, wegen seiner stilistischen Nähe zu französischen Kubisten wie George Braque (1882-1963) oder Pablo Picasso (1881-1973) „Fillasso“ genannt, begann 1903 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Prag, wo er die Klassen von Franz Thiele (1868-1945) und Vlaho Bukovac (1855-1922) besuchte. Ein Jahr nach seinem Abschluss 1906 gründete er die Künstlergruppe Osma in Prag mit und trat 1909 in den, nach Josef Marés benannten, Kunstverein Marés ein, aus dem er jedoch zwei Jahre später gemeinsam mit Karel (1890-1938) und Josef Capek (1887-1945) wieder austrat, um die Künstlergruppe „Skupina výtarných umělců“ zu gründen. 1920 fand er dort jedoch wieder künstlerische Zuflucht.
Bei seinen Studienreisen durch Europa hielt er sich mehrfach in Paris auf. Vor allem diese Aufenthalte prägten ihn in seinem malerischen Stil. Werke von Picasso, Braque und Juan Gris (1887-1927) inspirierten ihn zu seinen kubistischen Arbeiten.
Neben seiner bildenden Kunst widmete er sich auch der lyrischen Kunst. 1910 arbeitete er für ein Jahr als Redakteur bei der Kunstzeitschrift „Volné smery“ (Freie Richtung). Im Jahr darauf verfasste er Artikel für die von Josef Capek herausgegebene Monatszeitschrift „Umělecký měsíčník“.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges floh er in die Niederlande. Niederländische Stillleben der Alten Meister verarbeitete er in kubistischen Darstellungen, bei denen er sich zudem an Werken von De Stijl orientierte.
Nach Kriegsende kehrte er nach Prag zurück, von wo er erfolgreich an zahlreichen Ausstellungen, auch über die Landesgrenze hinaus, teilnahm.
Trotz oder gerade wegen der Einstufung seiner Werke als „entartet“ richtete er in den 1930er Jahren seine Arbeiten und Worte gegen die Vorstellungen der Nationalsozialisten. 1939 wurde er schließlich auf Grund dessen festgenommen und war bis 1945 im KZ Dachau und Buchenwald inhaftiert. Die Torturen überlebend kehrte er nach Prag zurück und wurde dort zum Professor der Kunstgewerbeschule ernannt, wo er bis zu seinem Tod unterrichtete.

