Ferdinand Brütt. Gartenfest. 1900. Öl / Leinwand. 61,5 x 80cm

Gartenfest

Ferdinand Brütt. Vor den Richtern. 1903. Öl / Leinwand. 80 x 115cm

Vor den Richtern

Ferdinand Brütt. Gogericht. um 1920.

Gogericht in der Heide

Ferdinand Brütt. Chorgestühl im Dom zu Mainz. 1903. Öl / Leinwand. 82 x 67cm

Chorgestühl im Dom zu Mainz

Ferdinand Brütt

1849 Hamburg – 1936 Bergen

Ferdinand Brütt leistete vor allem mit seinen Gerichtsszenen einen großen Beitrag zu Malerei von Gerichtsszenen. Parallel zu Christian Ludwig Bokelmann (1844-1894) und anknüpfend an Louis Gallait (1810-1877) und Hendrik Leys (1815-1869) belebte er die Szenen neu. Mit seinen Werken erzielte er große Erfolge auf nationalen und internationalen Ausstellungen. 

In Hamburg machte er eine Lithographenlehre. Im Anschluss besuchte er die Kunstgewerbeschule in Hamburg und studierte dort unter Günther Gensler (1803-1884) und Friedrich Heimerdinger (1817-1882). Auf deren Empfehlung wechselte er 1870 an die Kunstschule in Weimar, wo er unter Ferdinand Pauwels (1830-1904), Karl Gussow (1843-1907) und Albert Baur (1835-1906) sein Studium fortsetzte.
1876 schloss er sich Baur an und folgte ihm nach Düsseldorf. 1877 trat er der Düsseldorfer Künstlervereinigung Malkasten bei, der er bis 1898 angehörte.
Neben dieser Mitgliedschaft trat er außerdem dem Deutschen Künstlerbund bei.
1889 unternahm er eine längere Reise nach Italien. Dort faszinierte und inspirierte ihn vor allem die Landschaft.
1893 wurde er zum „ordentlichen Professor“ ernannt.
1898 zog er nach Kronberg im Taunus und schloss sich der 1858 von Anton Burger (1824-1905) und Jakob Fürchtegott Dielmann (1809-1885) gegründeten Kronberger Malerkolonie an. Gemeinsam wurde sich dort vor allem der Landschafts- und Genremalerei gewidmet.
1905 erhielt er den Auftrag für die Ausgestaltung des großen Bürgersaales im Frankfurter Rathaus. Über diese Arbeit lernte er Wilhelm Trübner (1851-1917), Rudolf Gudden (1863-1935), Paul Klimsch (1868-1917) und Ottilie Roederstein (1859-1937) kennen.
Nach Fertigstellung schuf er bis 1913 weitere große Wand- und Deckengemälde im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main.
1920 ging er nach Celle. Sein letztes großformatiges Gemälde „Gogericht in der Heide“ fertigte er 1925. 

Den Schwerpunkt legte er in seiner Arbeit auf die Farbigkeit des bewegten Gesamteindrucks. Vor allem in, den für ihn typischen, Darstellungen größerer Menschenmengen, wie in seinen Gerichts-, Gesellschafts- und Großstadtszenen, wird dies deutlich. Besonders in räumlichen Darstellungen achtete er auf das Verhältnis von Licht und Farbe.