Georg Meistermann

Georg Meistermann

1911 Solingen – 1990 Köln

„Das Leben des Menschen ist eingehüllt in Farbe“ (Georg Meistermann)

Farbe zum Leben zu erwecken, ist das Ziel der Kunst Georg Meistermanns. Vor allem das Zusammenspiel von Licht, das nach Meinung des Künstlers durch Gott geschaffen wurde, und durch den Menschen geschaffene Farbe soll eine durchscheinende Transzendentale geschaffen werden. Ein Zeichen für das Wirken Gottes soll so entstehen.

Mit malerisch dynamischen, linear konstruktiven Elementen verbindet er gegenständliche und ungegenständliche Motive in seiner Glasmalerei.

1930 besuchte er für drei Jahre die Klassen von Werner Heuser (1880-1964), Heinrich Nauen (1880-1940) und Ewald Mataré (1887-1965) an der Kunstakademie in Düsseldorf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten brach er sein Studium ab und begann sich autodidaktisch weiterzubilden. Nebenbei arbeitete er als freischaffender Zeichenlehrer.
Durch Alfred Manessier (1911-1993) beeinflusst abstrahierte er ab diesem Zeitpunkt seine Arbeiten mehr und mehr.

Ab 1937 schuf er vor allem kirchliche und profane Glasfenster. 1938 entstand sein erstes Fenster in der Solinger Kirche St. Engelbert, die während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde.

Nach Kriegsende erhielt er seine erste Einzelausstellung im „Studio“ des Städtischen Museums Wuppertal. Kurz darauf gehörte er zu den Mitbegründern der Neuen Rheinischen Sezession.
1949 zog er nach Köln um. Dem Umzug folgte schließlich der erste größere kirchliche Auftrag in St. Markus in Wittlich.
1952 entstand seine WDR-Glaswand im WDR-Gebäude.

Ebenfalls in den 1950er Jahren wurde er an die Frankfurter Städelschule berufen.
Ab 1960 lehrte er außerdem an der Kunstakademie in Karlsruhe, dem 1964 ein Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in München folgte.

Neben seiner Lehrtätigkeit schuf er weiterhin Glasfenster und Kunst am Bau, unter anderem 1974 ein Fresko für das ZDF-Sendezentrum in Mainz und die Neugestaltung der Fenster von St. Gereon in Köln, was er als religiöses Testament und Krönung seiner Lebensarbeit ansah.

Meistermann war nicht nur innerhalb Deutschlands ein gefragter Glaskünstler, auch international schuf er einige Werke, wie 1976 Kirchenfenster für Campo Santo Teutonico in Rom.

Mit dem Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz für „Kunst am Bau“ wurde er 1975 ausgezeichnet.
Seine künstlerischen Leistungen prägten die Glaskunst nach 1945 so sehr, dass Kunst in seinem Stil in den USA den Namen „german-Meistermann-style“ bekam und er in Frankreich „maître de cologne“ genannt wurde.

Seine Art der Gestaltung und Herangehensweise an die Kunst waren für seine Zeit revolutionär.