Heinrich von Angeli. Andreas Achenbach. um 1887.

Andreas Achenbach, um 1887

Andreas Achenbach . Römische Landschaft . 1846 . Öl /Leinwand . 26 x 32 cm

Römische Landschaft

Andreas Achenbach . Wassermühle im Mondschein . 1879 . Öl /Leinwand . 44 x 65 cm

Wassermühle im Mondschein

Andreas Achenbach. Dampfschiff in bewegter See.1895. Öl / Leinwand. 80 x 100cm

Dampfschiff in bewegter See

Andreas Achenbach. Mühlen. 1879

Mühlen

Andreas Achenbach. Fischmarkt. vor 1910

Fischmarkt

Andreas Achenbach

1815 Kassel – 1910 Düsseldorf

Andreas Achenbach, eine der führenden Künstlerpersönlichkeiten der Düsseldorfer Malerschule, überwand mit seinem Malstil zugunsten des Realismus die Romantik und erlangte so nicht nur europaweit, sondern auch innerhalb der USA, wo sein Bruder Hermann mit seinen Werken handelte, große Beliebtheit. 

1818 zog die Familie für eine kurze Zeit nach St. Petersburg. Dort erhielt Achenbach schon sehr früh Zeichenunterricht. 1823 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Elberfeld nieder. Sein Vater betrieb dort einen Gasthof, in dem Künstler der Stadt verkehrten. Zu dieser Zeit erhielt er Zeichenunterricht bei der Düsseldorfer Malerin Catharina Fischbach (1804-1872), genannt Catharina Severin. Schon mit 12 Jahren begann er Kurse von Wilhelm von Schadow (1789-1862) an der Düsseldorfer Kunstakademie zu besuchen. Auch Heinrich Christoph Kolbe (1771-1836) und Karl Friedrich Schäffer (1779-1837) gehörten zu seinen Lehrern.

Seinen ersten künstlerischen Erfolg feierte er 1829 auf der Ausstellung des Kunstvereins für Rheinlande und Westfalen, wo er seine Werke nicht nur ausstellte, sondern auch verkaufte. 1830/31 wurde er offiziell an der Akademie aufgenommen und studierte unter Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863).
Ein Jahr darauf unternahm er gemeinsam mit seinem Vater eine Studienreise nach Rotterdam, Scheveningen, Amsterdam und Riga. Vor allem die Gemälde von Jacob van Ruisdael (1628-1682) und Allart van Everdingen (1621-1675) prägten ihn sehr. 1835 unternahm er eine weitere Reise mit seinem Vater. Diesmal nach Schweden und Dänemark, bei der sie den Marinemaler Friedrich Theodor Kloß (1802-1876) besuchten. Die Nordeuropäischen Landschaften faszinierten ihn nachhaltig und er bildete sie in einigen Werken der 1830er Jahre, teils ungesehen, ab. So auch in „Wasserfälle von Trollhätan“, die sich in Norwegen befinden. Dort reiste er allerdings erst 1839 gemeinsam mit Thomas Fearnley (1802-1842) und Christian Breslauer (1805-1882) hin.

Einen weiteren künstlerischen Erfolg verzeichnete der Künstler 1836 bei der „Allgemeinen deutschen Kunstausstellung“ in Köln, auf der Friedrich von Preußen eines seiner Werke kaufte und ihm so zu weiteren Ruhm verhalf.
1836 siedelte er auf Grund von Auseinandersetzungen über die künstlerische Ausbildung an der Akademie gemeinsam mit Malerfreunden, wie Friedrich Joseph Ehemant (1804-1842) und Eduard Wilhelm Pose (1812-1878), nach München über, wo er Louis Gurlitt (1812-1897) kennen lernte. Ein Jahr später zog er weiter nach Frankfurt am Main. Dort eröffnete er auf Anraten seines Freundes Alfred Rethel (1816-1859) ein eigenes Atelier am Städelschen Kunstinstitut.
1839 kehrte er nach Düsseldorf zurück und wurde dort 1859 zum Professor berufen. Albert Flamm (1823-1906), Marcus Larson (1825-1864), Apollinari Hilarjewitsch Holawski (1833-1900), William Stanley Haseltine (1835-1900) und William Trost Richards (1833-1905) gehörten zu seinen Schülern.

1843 trat er zum katholischen Glauben über, was sich ebenfalls in der Motivwahl seiner Werke äußerte. Nicht nur in religiösen Themen, sondern auch in einer Italienreise, die er gemeinsam mit Bernhard Fries (1820-1879) und Adolf Carl (1814-1845) unternahm. Mit den dort entstandenen Werken beschickte er hauptsächlich Ausstellungen in Amerika, da er mit seinem Bruder Oswald Achenbach (1827-1905), der als „der Italienmaler“ unter den Landschaftsmalern der Düsseldorfer Malerschule galt, eine Absprache getroffen hatte, in der sie die Ausstellungsregionen unter sich aufteilten.

Nach den Umbrüchen innerhalb der Kunst, die durch die unruhige politische Situation Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland aufkamen, gehörte er 1848 zu den Mitbegründern der Düsseldorfer Künstlervereinigung „Malkasten“. Mit Hilfe seiner finanziellen Unterstützung erwarb der Verein das Jacobi-Haus, später „Malkasten-Haus“ in der Jacobistraße in Düsseldorf. Sein politisches Interesse äußerte sich ebenfalls in anderen künstlerischen Engagements. So gründeten Schirmer, Karl Friedrich Lessing (1808-1880) und Eduard Bendemann (1811-1889) gemeinsam die „Künstlerliedertafel“ 1847, zu deren Publikationen Achenbach Illustrationen beisteuerte. Ebenso fertigte er politische Karikaturen an, die größtenteils in den „Düsseldorfer Monatsheften“ 1847/48 des Malers Lorenz Clasen (1812-1899) veröffentlicht wurden.
Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Unten anderem 1848 den belgischen Leopoldsorden und 1861 den russischen Sankt-Stanislaus-Orden. 1885 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf ernannt.

Seine Werke wurden durch stark realistische Naturdarstellungen ausgezeichnet. Auch Stimmungsvolle Licht-Wolken-Effekte zeichneten seine Arbeiten aus. Die Wirkung seiner Arbeiten wird meist als „Stimmungsrealismus“ bezeichnet.
Eine besondere Affinität hatte er wohl für die Darstellung von Mühlen. Er bettete sie in ihre umgebende Natur und strömendes Wasser ein, sodass eine romantische Bildstimmung entstand. Genauso konzentrierte er sich hierbei auf die detailgetreue Wiedergabe der technischen Details und schuf so sowohl romantische, als auch realistische Werke.