August von Wille
1828 Kassel – 1887 Düsseldorf
August von Wille war einer der bedeutendsten späten Vertreter der Rhein- und Moselromantik der Düsseldorfer Malerschule im 19. Jahrhundert.
Als erster Künstler der Adelsfamilie des kurfürstlichen hessischen Regierungsrates und Konsistorialdirektors Friedrich von Wille (1776-1837) studierte er von 1843-47 an der Akademie in Kassel. Im Anschluss wechselte er an die Düsseldorfer Kunstakademie und besuchte dort die Landschaftsklasse von Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863). Während dieser Zeit lernte er seine Mitschüler Arnold Böcklin (1827-1901) und Stanislaus Graf von Kalckreuth (1820-1894) näher kennen. 1849 trat er der Düsseldorfer Künstlervereinigung Malkasten bei. 1851 unterbrach er sein Studium für seinen einjährigen Militärdienst. 1854 setzte er seine Ausbildung unter Schirmer fort.
1859 heiratete er die Tiermalerin Clara von Böttcher, später Clara von Wille, (1837-1883), mit der er 1860 den gemeinsamen Sohn Fritz von Wille (1860-1941) bekam. Im gleichen Jahr siedelten sie nach Weimar über, weil er dort an die Kunstschule berufen wurde.
1863 kehrten sie nach Düsseldorf zurück, wo er als Porträtist, Landschafts-, Architektur- und Genremaler tätig war.
Stilistisch wurde er in seinem Werk stark von seinem Lehrer Schirmer geprägt, auch wenn er sich von dessen Detailrealismus löste. Dennoch stand er in der Tradition der Düsseldorfer Akademie.
Meist weiträumige und stimmungsvolle Landschaften oder romantisch aufgeladene Stadt- und Architekturansichten, die aus verwinkelten Gassen, Burg- und Klosterruinen bestanden, waren für ihn charakteristisch. Besonders Szenen bei Mondschein mit bühnenhafter Beleuchtung mit kleinfigüriger Staffage stachen dabei hervor.