Frantisek Kupka
1871 Opocno – 1957 Puteaux
In seinen Arbeiten spielte die Farbe für Frantisek Kupka eine wesentliche Rolle. In ihr und dem Einfachen sah er den Ursprung der Kunst und Kreativität. Anfangs noch dem Jugendstil und Symbolismus zugetan, begann er im Laufe seiner Schaffenszeit seine Arbeiten mehr und mehr zu abstrahieren, wofür er mit der Abbildung realer Motive begann und diese Schritt für Schritt abstrahierte bis sie kaum noch zu erkennen waren.
1887 begann er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Vier Jahre später wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er die Klassen von Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913) und August Eisenmenger (1830-1907) besuchte.
Nach seinem Abschluss 1894 zog er nach Paris. Dort faszinierte ihn vor allem die Kunst der Neoimpressionisten. Neben Illustrationen für Wochenzeitschriften fertigte er in dieser Zeit auch Modezeichnungen an und arbeitete als Religionslehrer, um sich zu finanzieren.
1900 stellte er gemeinsam mit Alfons Mucha (1860-1939) bei der Weltausstellung in Paris aus.
Als sich 1911 die Puteaux-Gruppe gründete, war er von dieser sehr angetan und stand in regem Austausch mit deren Mitgliedern. Auch wenn der Kubismus, dem diese Künstlergruppe nahe stand, für ihn keine künstlerische Option darstellte.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges meldet sich Kupka freiwillig und trat der französischen Fremdenlegion bei. 1918 wurde er für seine Taten zum „Ritter der Ehrenlegion“ ernannt.
Nach seiner Rückkehr nach Prag 1918 folgte er dem Ruf an die dortige Kunstakademie und hatte seine Professur bis 1920 inne.
Zwei Jahre nachdem er aus dem Amt ausgeschieden war, veröffentlichte er sein Buch „Die Schöpfung in der Bildenden Kunst“. Allerdings fand dieses Werk keinen sehr großen Anklang. Ins Deutsche, zum Beispiel, wurde es erst 2001 übersetzt.
In den 1930er Jahren gehörte er der Künstlervereinigung „Abstraction-Création“ an, der unter anderem Sophie Taeuber-Arp (1889-1943), Hans Arp (1886-1966), Theo van Doesburg (1883-1931) und Auguste Herbin (1882-1960). Theoretische und methodische Arbeiten zur ungegenständlichen Kunst, sowie Farbstudien und Ausstellungen ihrer Werke gehörte zu den Aufgaben dieser Vereinigung.
Mit der Zeit zog sich Kupka immer mehr zurück. 1955 stellte er ein letzte Mal auf der documenta 1 in Kassel aus.