Friedrich Schiemann
1918 Recklinghausen – 1991 Düsseldorf
Friedrich Schiemann, Enkel des Bildhauers Aloys Janik, begann 1946 sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf nachdem er vorher eine Lehrerausbildung begonnen hatte und als Soldat eingezogen wurde.
Anfangs studierte er unter Werner Heuser (1880-1964) und wurde anschließend der erste Meisterschüler Otto Pankoks (1893-1966) in der Nachkriegsakademie.
Nach seinem Abschluss 1950 war er als freischaffender Künstler tätig.
1953 erhielt er als jüngster Preisträger im Bereich der Malerei neben Hermann Teuber (1894-1985) den Cornelius-Preis vom Preisgericht des Kunstvereins Rheinlande und Westfalen.
1975 nahm er eine Gastdozentur an der Gesamthochschule Bochum an.
In dieser Zeit führten ihn zahlreiche Studien- und Arbeitsreisen nach Korsika, Frankreich, Spanien und Griechenland.
In seinen Werken ließ er sich hauptsächlich von Ernst Wilhelm Nay (1902-1968) beeinflussen.
Portraits und abstrakte Kompositionen, die nach 1975 stark zunehmen und durch ihren breiter werdenden Pinselstrich und farbenfrohe Farbgebung hervorstechen, gehören zu seinem Œuvre.
Besondere Aufmerksamkeit gilt seinen Aquarellen, die vor allem bei Werken aus den 1970er/1980er Jahren auftreten. Laut eigener Aussage geben sie eine unreflektierte Arbeit wieder. Das gesehene Motiv kann direkt vom Auge in die Hand übergehen und wird nur durch Erfahrungen und Temperament gefiltert.
Seine Farbgestaltung zeigt sensible Nuancierungen, die meist mit Violett oder Türkis kombiniert werden. Überschneidende, abstrakte Linien, Zeichen und Proportionen unterstützen den oft abstrakten Charakter. Allen Aquarellen Schiemanns ist eine Fröhlichkeit gleich, die sich auf den Betrachter übertragen lässt.