Gabriele Münter
1877 Berlin – 1962 Murnau
Ihre künstlerische Karriere begann Gabriele Münter 1897 mit Privatunterricht bei dem Maler Ernst Bosch (1834-1917) und Unterricht an der Damenkunstschule von Willy Spatz (1861-1934) in Düsseldorf. Aus Unzufriedenheit über die schulische Weiterbildung brach sie ihre Ausbildung ab.
Um sich über ihre weitere Ausbildungssituation klar zu werden und sich zu sammeln, unternahm sie gemeinsam mit ihrer Schwester für zwei Jahre eine Reise durch Amerika, auf der sie dort lebende Verwandte besuchten.
1900 kehrte sie nach Deutschland zurück und zog nach München, wo sie die Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins besuchte, an der Maximilian Dasio (1865-1954) und Angelo Jank (1868-1940) zu ihren Lehrern zählten. Recht schnell wechselte sie jedoch an das Schulatelier der Grafiker Heinrich Wolff (1875-1940) und Ernst Neumann. Nach einem Jahr schrieb sie sich an der neu gegründeten „Phalanx“- Kunstschule der Künstlergruppe Phalanx, die für die Modernisierung der Kunst standen, ein. Wassily Kandinsky (1866-1944), der zunächst ihr Lehrer war, verwandelte sich recht schnell in ihren Lebenspartner.
Da Kandinsky noch verheiratet war, begaben die Beiden sich für mehrere Jahre auf Reisen, um ihre Liebe ausleben zu können.
1908 kehrten sie nach München zurück, siedelten jedoch recht schnell nach Murnau über, wo Münter ein Haus kaufte.
Gemeinsam traten sie 1909 der „Neuen Künstlervereinigung München“ bei. Mit anderen Mitgliedern, wie Alexej Jawlensky (1864-1941), Marianne von Werefkin (1860.1938), Adolf Erbslöh (1881-1947), Alexander Kanoldt (1881-1939) und Franz Marc (1880-1916) wollten sie der expressionistischen Kunst einen Raum geben.
Zwei Jahre später traten sie wieder aus. Beteiligten sich nun jedoch an Ausstellungen der Gruppe „Blauer Reiter“, für die Franz Marc als repräsentatives Mitglied genannt werden kann.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wanderte das Paar in die Schweiz aus. Dort trennten sich ihre Wege und Münter zog weiter nach Stockholm. Bis 1920 blieb sie in Skandinavien. Ihr letzter Aufenthalt war in Kopenhagen. Mit ihrer Rückkehr nach Deutschland begann ein „Wanderleben“ bis sie 1930 mit ihrem neuen Lebensgefährten Johannes Eichner (1886-1958) zurück in ihr Haus nach Murnau zog.
Neben der Malerei, widmete sie sich auch der Bildhauerei und Fotografie.
In ihrer Reduktion der Form und ihren klaren Farbkontrasten gehörte sie neben Paula Modersohn-Becker (1876-1907) zu den bekanntesten Vertreterinnen des Expressionismus in Deutschland.