Adolf Erbslöh. Selbstbildnis. 1928.

Selbstbildnis – 1928

Adolf Erbslöh. Parklandschaft. 1912. Öl / Pappe. 69,5 x 86cm

Parklandschaft

Adolf Erbslöh. Mädchen mit rotem Rock. 1910. Öl / Leinwand.

Mädchen mit rotem Rock

Adolf Erbslöh. Positano. 1923. Öl / Leinwand. 94,5 x 131cm

Positano

Adolf Erbslöh

1881 New York – 1947 Irschenhausen

Adolf Erbslöh, ein bedeutender Vertreter des gegenständlichen Expressionismus, wurde in New York geboren. Recht schnell kehrten seine aus Barmen stammenden Eltern in ihre Heimatstadt zurück. Dort machte er nach Abschluss der Schule eine kaufmännische Ausbildung. Sein Interesse galt dennoch hauptsächlich der Kunst. 1901 begann er sein Studium an der Akademie in Karlsruhe unter Ernst Schurth (1848-1910) und Ludwig Schmid-Reutte (1862-1909). Während dieser Zeit lernte er Alexander Kanoldt (1881-1939) und Georg Tappert (1880-1957) kennen, mit denen er eine enge Freundschaft führte.

1905 zog er nach München um und setzte sein Studium an der dortigen Akademie unter Ludwig von Herterich (1856-1932) fort. Ab 1908 hielt er sich vermehrt im Kreis um den „rosafarbenen Salon“ von Marianne von Werefkin (1860-1938) auf. Dort wurden vor allem Impulse der internationalen Avantgarde aufgenommen und diskutiert.
Gemeinsam mit ihr, Alexej von Jawlensky (1864-1941) und Oscar Wittenstein (1880-1918) gründete er 1909 die „Neue Künstlervereinigung München (N.K.V.M.), deren Ziel es war Kunstausstellungen in Deutschland so zu veranstalten wie Ausstellungen im Ausland. Erbslöh organisierte einige Ausstellungen des Vereins und war dort selbst vertreten mit seinen Arbeiten. 1909 erhielt er ebenfalls seine erste Einzelausstellung im Kunstverein Barmen.
Nach diesen erfolgreichen Schauen seiner Werke wurde er 1912 eingeladen bei der Sonderbund-Ausstellung in Köln teilzunehmen.

Ein Jahr später trat er daraufhin der Münchner Neuen Secession bei. Dieser Künstlergruppe gehörten unter anderem Jawlensky, Wladimir Bechtejeff (1878-1971), Paul Klee (1879-1940), Kanoldt, Karl Casper (1879-1956), Heinrich Campendonk (1889-1957), Max Beckmann (1884-1950), Karl Hofer (1878-1955), Oskar Kokoschka (1886-1980), Alfred Kubin (1877-1959), Emil Nolde (1867-1956) und Max Pechstein (1881-1955) an.
1915 wurde er zum Militärdienst eingezogen. Nach Kriegsende kehrte er nach München zurück und ließ dort 1920 den NKVM aus dem Münchner Vereinsregister streichen.

In seinen Gemälden arbeitete er hauptsächlich mit satten und bunten Farben, die er nur während der Zeit des Ersten Weltkrieges zurückhaltender gestaltete. Anfangs stark expressionistisch gestaltet, wandte er sich mehr und mehr dem Stil der Neuen Sachlichkeit zu. Paul Cézanne (1839-1906), Felix Vallotton (1865-1925), Edouard Vuillard (1868-1940) und Gustave Courbet (1819-1877) prägten ihn besonders, sowie Vincent van Gogh (1853-1890), Jawlensky und Hans von Marées (1837-1887).
Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten nahm seine künstlerische Tätigkeit zusehends ab bis er 1937 als „entartet“ eingestuft wurde. Daraufhin zog er sich nach Irschenhausen zurück und blieb lediglich mit seinen Künstlerkollegen in Kontakt.