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Künstler Biografie

Georg Tappert. Varieté. 1911. Öl / Leinwand. 119,4 x 110,2cm. Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid

Varieté

Georg Tappert

1880 Berlin – 1957 ebenda

Das Berliner Halbweltmilieu der 1920er, vor allem Frauen und Darstellerinnen aus Cafés, Varietés, Nachtbars und Zirkussen, das Georg Tappert in expressiver und realistischer Weise in Porträts und Akten abbildete, gehörte zu seinen charakteristischen Motiven.

Nach einer zweijährigen Schneiderlehre bei seinem Vater, begann er 1900 auf Empfehlung Max Liebermanns (1847-1935) ein Studium an der Akademie der Künste in Karlsruhe. Dort besuchte er die Klassen von Ludwig Schmid-Reutte (1863-1909) und Carl Langheim.
Vier Jahre später arbeitete er ein Jahr als Assistent von Paul Schultze-Naumburg (1869-1949) an dessen Kunstschule Burg Saaleck. Im Anschluss zog er nach Berlin, um dort als freischaffender Künstler tätig zu sein. Dort erhielt er auch seine erste Einzelausstellung in den Räumen von Paul Cassirer.

1906 zog ihn die künstlerische Reiselust nach Worpswede, wo er drei Jahre lebte und eine private Kunstschule eröffnete, zu deren Schülern unter anderem Wilhelm Morgner (1891-1917) gehörte. Mit diesem sollte ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden. Nach dessen Tod 1917 wurde Tappert damit beauftragt den Nachlass Morgners in einem Werkverzeichnis zu erfassen.

Nach seiner Rückkehr nach Berlin bewarb er sich auf Ausschreibungen für Ausstellungen der Berliner Secession, deren Jury ihn jedoch ablehnte. Dies zum Anlass nehmend gründete er gemeinsam mit Moritz Melzer (1877-1966) und Heinrich Richter die „Neue Secession“. Von Beginn an gehörten dieser Mitglieder der Künstlergruppe „Die Brücke“ an. Ab 1911 traten auch Franz Marc (1880-1916) und Wassily Kandinsky (1866-1944) bei.

1913 nahm er einen Lehrauftrag an der Königlichen Kunstschule in Berlin an, ebenso wie an der privaten Wilmersdorfer Kunstschule ebenda.
Einen weiteren Lehrauftrag erhielt er 1918 an der Schule Reimann in Berlin, den er bis 1924 innehatte. 1921 folgte dann die Professur.
Den aufschwingenden Tendenzen der Weimarer Republik folgend, gehörte er 1918 zu den Mitbegründern der Novembergruppe, die mit ihren Werken die revolutionären Tendenzen auch in die Kunst bringen wollten.

Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Tappert 1933 aus seinen Ämtern entlassen. Ein halbes Jahr später jedoch befristet wieder eingesetzt, um 1937 endgültig aus seinen Ämtern enthoben zu werden. Was mit der Einstufung seiner Werke als „entartet“ einherging.
Um kein Aufsehen zu erregen, widmete er sich schon mit der ersten Entlassung 1933 nur noch der Landschaftsmalerei.  Mit all diesen Einschränkungen ließ seine künstlerische Arbeit mehr und mehr nach, bis er sie 1944 gänzlich aufgab.

Nach Ende des Krieges war er im Auftrag der Besatzungsmächte maßgeblich am Aufbau der Berliner Hochschule für Kunsterziehung beteiligt, die er kurz darauf mit der Berliner Hochschule der Künste unter der Führung Karl Hofers (1878-1955) zusammenführte.